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New York, 1950. Liegt es daran, dass sonst nur verstockte Jazzpuristen in Walters Schallplattenkisten grabbeln? Da scheint der Anzugträger mit der Aktentasche ein anderes Kaliber zu sein. Findet Kunststudentin Dawn Heartly – und macht den vermeintlichen Professor so an, dass ihm die Hornbrille auf die Nase rutscht. Eigentlich hatte er nur eine Country-Scheibe kaufen wollen. Aus dem Laden geht er mit einem knappen Dutzend Jazzplatten, einem tragbaren Plattenspieler, einer Picknickdecke und einer jungen Frau am Arm.

Zwei gegensätzliche junge Menschen: Die quirlige Kunststudentin Dawn Heartly und FrancisSeymour Vanderbilt, Juniorchef eines Kaffeeimperiums. Sie verstehen sich auf Anhieb, auch wenn sie aus unterschiedlichen Elternhäusern stammen: Dawns Vater ist Maler, Freigeist und politisch liberal. Schwarze Jazzmusiker gingen in seinem Atelier ein und aus, schwärmt Dawn, sie ist zwischen ihnen aufgewachsen.

Francis stammt aus einer konservativen Familie, deren erfolgreiche Mitglieder wie mächtige Schatten vor ihm aufragen. Seine Mutter leitet die Firma und spekuliert an der Wall Street. Kulturell lässt sie nur Klassik, Ballett und philosophische Bücher gelten. Kaffeebohnenpflücker betrachtet sie als Arbeitsbienen.

Aber was macht das schon, wenn New York in Herbstfarben leuchtet? Francis und Dawn flanieren durch den Central Park und besuchen den neuen Jazzclub „Birdland“.  Bevor die Band um Sängerin Nancy richtig loslegt, muss Francis noch etwas loswerden: Der Familienrat hat getagt und erwartet, dass er im Koreakrieg für das Vaterland kämpfen und ein richtiger Mann werden soll. Freiwillig zum Militär? Zum Töten? Dawn ist entsetzt. Trotzig verlässt sie den Club. Francis bittet sie, ihm noch eine Chance zu geben. In einem Jahr, am 27. September 1951, will er Dawn wiedersehen – am gleichen Ort.

New York 1953. Drei Jahre sind vergangen, als sich Francis und Dawn an ihrem „Jahrestag“ im Club treffen. Sie sind reifer und beziehungsfähiger geworden, einigen sich darauf, es bei einer Freundschaft zu belassen. Die steht gleich auf dem Spiel: Francis argwöhnt, dass Dawn einen Schwarzen Jazzmusiker anhimmelt. Und fragt sich, ob mehr dahintersteckt. Nach dem Auftritt wird dieser Musiker von Weißen Cops verhaftet. Drogenbesitz! Hat ihm jemand das Zeug untergejubelt? Dawn macht eine Szene und schleppt Francis in den nächtlichen Zoo. Sie hat zu viel getrunken und macht ihrem Herzen Luft. Kein guter Moment für Francis, um ihr einen Faux pas zu gestehen: Der künftige Firmenchef steht kurz vor einer Eheschließung, die seine Mutter für ihn arrangiert hat. Dawn lässt ihn vor dem Käfiggitter stehen.

Francis kehrt allein in den Jazzclub zurück. Barkeeper Walter kann nicht verstehen, was den gutaussehenden Spross einer reichen Familie plagt. Vielleicht sollte Vanderbilt jr. sein Geld sinnvoll einsetzen; Gutes tun wie jene Miss Jones, die „Herbstblume von Harlem“, die in Harlem Armenspeisungen organisiert? Auch das „Birdland“ könnte Unterstützung gebrauchen, um die Musiker besser bezahlen zu können. Beflügelt von Walters Drinks kommt Francis eine Idee: In wenigen Jahren wird er über ein Finanzpaket verfügen und könnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Francis: Weißt du noch, was du mal gesagt hast? Ich liebe den Herbst. Für mich…

Dawn: …ist das die wahre Zeit des Neubeginns.

1959. Sechs Jahre sind vergangen. Dawn ist nach Barcelona gezogen und pflegt ihre künstlerischen Ambitionen. Francis hat ihr einen Brief geschrieben. Insgeheim hat er einen tollkühnen Plan verfolgt und den Jazzclub übernommen. Nun will er Dawn den Club vor die Füße legen – als Geschenk für sie und ihren Vater, der wohl immer davon geträumt hat, einen Jazzclub zu leiten. Er überredet sie, am Jahrestag in den Club zu kommen. Dort überreicht er ihr die Besitzurkunde. Doch Dawns Reaktion fällt anders aus als erwartet. Will Francis sie etwa kaufen? Was denkt sich der reiche Schnösel?

Der Streit schaukelt sich hoch – auch die Songs von Sängerin Nancy können die Risse nicht kitten. Dawn bestellt sich ein Taxi zum Flughafen. Mit der nächsten Maschine will sie zurück nach Barcelona. Jetzt kann nur noch ein Wunder helfen. Tatsächlich, ein Unwetter zieht auf und der Flug wird gestrichen. Am nächsten Morgen schlägt die Stunde der Wahrheit. Und plötzlich stellt sich heraus, dass beide ganze Teile ihrer Lebensgeschichte allzu schön gemalt haben – in leuchtenden Herbstfarben …